Die Kieferorthopädie befasst sich mit der Diagnose, Vorbeugung und Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen. Ziel ist es, die Funktion des Kauapparates zu verbessern, ästhetische Wünsche zu berücksichtigen und langfristig die Gesundheit von Zähnen, Kiefergelenk und umliegenden Strukturen zu erhalten.
Alles auf einen Blick
- Möglichkeiten einer Zahnkorrektur
- In welchem Alter sind kieferorthopädische Behandlungen möglich?
- Wann sollte man keine kieferorthopädische Behandlung durchführen?
- Kosten einer Kieferorthopädischen Behandlung
Möglichkeiten einer Zahnkorrektur
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Herausnehmbare Zahnspangen
Sind kieferorthopädische Geräte zur Behandlung von Zahnfehlstellungen. Sie werden individuell für den einzelnen Patienten aus Kunststoff, mit aktiven Drahtelementen und gegebenenfalls mit zusätzlich eingearbeiteten Schrauben hergestellt. Diese Geräte können entweder separat für den Oberkiefer und/oder den Unterkiefer angefertigt werden. In speziellen Fällen gibt es auch einzelne Spangen, sogenannte funktionskieferorthopädische Geräte, die auf beide Kiefer gleichzeitig einwirken.
Herausnehmbare Zahnspangen werden hauptsächlich bei Jugendlichen verwendet, bei denen der Milchzahnwechsel noch nicht abgeschlossen ist, da die herausnehmbaren Spangen sich einfach an sich verändernden Verhältnisse anpassen lassen. Sofern mit den herausnehmbaren Spangen noch aktive Veränderungen vorgenommen werden sollen, müssen diese halbtags und nachts getragen werden. Zur alleinigen Stabilisation einer Situation (Retention) reicht eine nächtliche Tragezeit meist aus. Beim Essen und Zähneputzen sollten diese nicht getragen werden.
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Festsitzende Zahnspangen
Unter dem Begriff festsitzende Zahnspange oder Multiband versteht man eine kieferorthopädische Behandlungsmethode zur Korrektur von Zahn- und Kieferfehlstellungen, bei welcher Teile der Behandlungsapparatur fest mit den Zähnen verbunden werden und elastische Bögen, Federn oder Gummizüge die Zähne in die gewünschte Richtung bewegen. Bei den festsitzenden Elementen handelt es sich um Metallbänder und Brackets. Wegen der größeren Kaukräfte im Seitenzahngebiet wird die Bebänderung hauptsächlich im Backenzahnbereich vorgenommen. Neben diesen Metallbändern finden auch sogenannte „Brackets“ Verwendung. Diese können aus Metall, Kunststoff oder Keramik gefertigt sein. Sie sind so geformt, dass sie von elastischen Bögen und zum Einhängen von Federn oder Gummizügen dienlich sind. Diese Brackets werden auf die Außenseite (= der wangenwärts bzw. lippenwärts zugewandten Seite) der Zähne mit Kunststoff aufgeklebt. Kleinere Haken oder Knöpfe können zusätzlich auch auf die Innenseite (= den zungenwärts gerichteten Zahnflächen) der Zähne beklebt werden. Zur Verfügung stehen Metallbrackets, Kunststoffbrackets oder Keramikbrackets.
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Unsichtbare Zahnspangen (Aligner-Therapie)
Die Anwendung dieser transparenten Schienen ist einfach und das ideale Verfahren um eine schonende Zahnstellungskorrektur, vor allem um klassische Frontzahnlücke oder Kippungen, durchzuführen. Die Zahnbewegung läuft schmerzfrei bzw. schmerzarm ab. Dabei führen Sequenzen von aufeinander abgestimmten Schienenpaaren zum gewünschten Behandlungserfolg. Die meisten Fälle lassen sich mit drei Behandlungsstufen (d.h. 6 Schienen/ Kiefer) abschließen.
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- Nach erfolgter Untersuchung Ihrer Zähne und einem digitalen Scan bekommen Sie die passenden Zahnschienen (Aligner), die Sie alle 14 Tage wechseln und je nach Korrekturbedarf ganztägig tragen.
- Die Kosten für eine Aligner-Therapie hängen von Ihrer Fehlstellung ab. Die gesetzliche Krankenkasse kommt bei Erwachsenen nicht für die Behandlung auf, die privaten je nach Tarif teilweise.
- Viele Patientinnen und Patienten kommen nach einer Eingewöhnungszeit gut mit ihrer transparenten Zahnspange zurecht. Es ist ein großer Vorteil, dass die Patienten die transparente Zahnspange eigenständig ausziehen und anziehen können.
In welchem Alter sind kieferorthopädische Behandlungen möglich?
Grundsätzlich sind Behandlungen in jedem Alter möglich – von Kindern über Jugendliche bis hin zu Erwachsenen.
- Kinder profitieren oft von frühen Korrekturen, da das Wachstum therapeutisch genutzt werden kann.
- Jugendliche sind besonders häufig in Behandlung, da sich hier Zähne und Kiefer noch gut steuern lassen.
- Erwachsene entscheiden sich zunehmend für ästhetische oder funktionelle Verbesserungen, häufig mithilfe moderner, unauffälliger Systeme.
Wann sollte man keine kieferorthopädische Behandlung durchführen?
Eine Behandlung sollte verschoben oder vermieden werden, wenn:
- akute Entzündungen oder unbehandelte Karies vorliegen
- schwere Parodontalerkrankungen noch nicht therapiert sind
- allgemeine Erkrankungen eine Behandlung vorübergehend ausschließen
- die Mundhygiene nicht ausreichend gewährleistet ist
- bestimmte Medikamente oder systemische Erkrankungen das Knochenwachstum beeinflussen

