Eine Wurzelkanalbehandlung wird erforderlich, wenn der Nerv des Zahnes sich irreversibel entzündet hat.
Die daraus resultierenden Beschwerden sind typisch und äußern sich wie folgt: starke Klopfempfindlichkeit des Zahnes, pochender Dauerschmerz, nachts meist schlimmer, erhöhte Sensibilität bei kalten und heißen Getränken und in fortgeschrittenem Stadium in einer Schwellung im Gesichtsbereich („dicke Backe“). Meistens verschafft auch die Einnahme von Aspirin oder Schmerzmitteln keine oder nur ein wenig Erleichterung.In diesem Fall bietet sich eine Wurzelkanalbehandlung als letzte Möglichkeit an, den Zahn doch noch zu retten und die ansonsten zwingend erforderliche Extraktion zu vermeiden.
Das Ziel einer Wurzelkanalbehandlung besteht darin, den entzündeten Nerv zu entfernen und den Zahn dauerhaft mit einer Wurzelfüllung zu versorgen.
Nachdem die Diagnose gestellt wurde, erfolgt zunächst die Anästhesie des entsprechenden Zahnes.
Im Anschluß daran wird zuerst eine kleine Öffnung (Trepanationsöffnung) in den Zahn gebohrt, um Zugang zum Nerv zu erhalten. In der Regel geschieht dies an den Seitenzähnen an der Kaufläche und an den Frontzähnen zur Gaumen- bzw. Zungenseite hin, um eine ästhetische Beeinträchtigung zu vermeiden. Die Eröffnung der Nervkammer (Pulpakammer) bewirkt meist ein fast augenblickliches Nachlassen der akuten Beschwerden, da der durch die Entzündung angestaute Druck im Inneren des Zahnes nun entweichen kann. Der nächste Schritt besteht nun darin, das Nervengewebe restlos zu entfernen und die Wurzelkanäle mit speziellen Feilen soweit zu verbreitern, daß diese später mit einem speziellen Füllungsmaterial dicht versiegelt werden können. Danach wird ein Medikament in den Wurzelkanal gelegt und der Zahn zunächst einmal für ca. 2 Wochen provisorisch verschlossen. Ist der Zahn nach diesem Zeitraum beschwerde- und entzündungsfrei, kann er mit einer Wurzelfüllung definitiv versorgt werden.
Ist der betreffende Zahn bereits mit einer Krone versorgt gewesen, so erfolgt unmittelbar nach Abschluß der Wurzelkanalbehandlung der definitive Verschluß der Trepanationsöffnung mit einer Kompositfüllung. Bei größeren Defekten wird der betreffende Zahn zunächst mit einer Aufbaufüllung versorgt. Nach etwa 3 Monaten wird dann noch einmal eine Röntgenaufnahme zur Kontrolle angefertigt. Erst danach wird die definitive Versorgung des Zahnes mit einer Krone in die Wege geleitet. Da wurzelkanalbehandelte Zähne durch das Fehlen der Blutversorgung mit der Zeit sehr spröde werden, ist es sinnvoll, diese zu überkronen. Auf diese Art und Weise soll eine mögliche Fraktur des Zahnes bei Kaubelastung verhindert werden.
Wir führen unsere Wurzelkanalbehandlung mit der modernsten Technologie mittels elektronischer Längenbestimmung und Nickel-Titan-Instrumenten durch, deren Reinigungswirkung durch einen speziellen Antriebsmotor optimal gesteuert wird.
Der Vorteil für Sie: der behandelte Zahn wird gründlicher von Bakterien gereinigt, die Gefahr von Instrumentenfrakturen ist durch eine elektronische Drehzahlbegrenzung und die hohe Flexibilität der Nickel-Titan-Feilen im Vergleich zu herkömmlichen Instrumenten zur Wurzelbehandlung signifikant verringert.
Mit dieser Technik können außerdem auch sehr schwer zugängliche Wurzelkanäle behandelt werden, so dass Zähne, die früher gezogen werden mussten, heute durch diese Technik erhalten werden können.
Mehr Informationen zur Technik erhalten Sie hier auf der Internetseite des Herstellers.
Viele zahnmedizinische Handgriffe erfordern nicht nur einen geschulten, sondern auch einen extrem scharfen Blick. Deshalb verwenden wir in unserer Praxis für exakte Diagnosen ebenso wie für besonders feine und detailreiche Arbeiten eine Lupenbrille.