Kiefergelenksdiagnostik

Zähneknirschen (Bruxismus) ist ein weit verbreitetes Problem und betrifft einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung. Sehr häufig wissen die Patienten nicht einmal, dass sie mit den Zähnen pressen oder knirschen, da dies in der Regel im Schlaf geschieht. Erste Symptome dafür sind ein morgendliches Spannungsgefühl im Bereich des Kiefergelenks und der Kau- oder Nackenmuskulatur.

Bleibt das Zähneknirschen über Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg unbehandelt, können daraus ernsthafte Folgeschäden resultieren. Dies fängt bei Schäden an den Zähnen an, die durch die ständige Belastung abgerieben werden (Abrasionen), bis hin zu schmerzhaften Erkrankungen des Kiefergelenks, die das Kauvermögen und damit die Lebensqualität erheblich einschränken können. Eine sinnvolle Behandlungsmethode zum Schutz der Zähne und zur Entlastung des Kiefergelenks stellt die sogenannte Knirscherschiene dar.

Sie ähnelt dem Mundschutz eines Boxers oder Eishockeyspielers und wird nachts getragen. So wird auch der normale Tagesablauf des Patienten in keinster Weise beeinträchtigt. Die Schiene besteht aus einem weichen, flexiblen und durchsichtigen Kunststoff und ist sehr angenehm zu tragen, da sie nur die Zähne des Unterkiefers bedeckt und das Zahnfleisch nicht berührt. Für die Herstellung der Schiene müssen lediglich Abdrücke von beiden Kiefern genommen und ein Bissregistrat angefertigt werden. Die Herstellung der Schiene erfolgt dann innerhalb weniger Tage im Zahntechniklabor.

Bei der intraoral pressure dependent registration, kurz auch IPR, handelt es sich um ein Diagnosesystem zum Nachweis von Funktionsstörungen des Kauorgans.

Funktionsstörungen können unterschiedliche Ursachen haben, so z.B. durch angeborene Fehlbildungen von Kieferknochen, Kiefergelenken oder Zähnen. Auch funktionell mangelhafter Zahnersatz oder jahrelanges Zähneknirschen / -pressen führen im schlimmsten Fall zu Funktionsstörungen. Generell kann man sagen, dass bei anhaltender Dauer der Ursache der Funktionsstörung die gesundheitlichen Probleme immer stärker zunehmen. Dies fängt bei Gelenkknacken / -schmerzen beim Kauen oder Nacken- und Rückenverspannungen an und kann bis zu schweren Schäden des Kiefergelenks, Dauerschmerz, Migräne, Tinnitus oder behandlungsbedürftigem Schwindel führen. Das IPR-Diagnosesystem bietet die Möglichkeit, mit Hilfe modernster Technik die Bewegungen des Kiefergelenks mit elektromechanischen Sensoren aufzuzeichnen und computergesteuert auszuwerten.

Die auf diese Weise erhaltenen Ergebnisse sind reproduzierbar, können also auch bei wiederholter Untersuchung immer wieder ermittelt werden. Dadurch lässt sich auch eine eindeutige Diagnose stellen und eine sinnvolle Therapieplanung wird ermöglicht. Der Erfolg der Behandlung kann anhand von Folgeuntersuchungen dokumentiert werden. Die elektronische Bissregistrierung mit Hilfe des IPR-Systems ist bei Patienten mit folgenden Beschwerden deshalb dringend zu empfehlen: bei chronischen Kiefergelenksbeschwerden bei Kauschmerzen mit ausstrahlender Wirkung in den Gesichts-, Kopf- und Nackenbereich bei starkem Zähneknirschen bei Symptomen wie Migräne, Tinnitus und Schwindelgefühl ohne klar erkennbare sonstige Ursache.

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